Das Bad wird zur Visitenkarte: Darum sollten Vermieter jetzt an den Umbau denken

Ein modernes Bad steigert zugleich den Wert einer Immobilie.

Das Badezimmer entscheidet mit über den ersten Eindruck einer Wohnung. Mieter wünschen sich heute nicht mehr nur reine Funktionalität im Bad – sondern auch Komfort, Stil und Nachhaltigkeit. Für Vermieter lohnt sich eine Renovierung zum Jahreswechsel steuerlich.

Das Bad ist längst mehr als ein Ort der Körperpflege – es ist ein entscheidender Faktor bei der Wohnungswahl. Laut dem Experten Ewan Fleischmann, Geschäftsführer von Badsanieren24 ist „das Bad heute ein Raum mit emotionaler Bedeutung“ weiter sagt er „wer hier investiert, zeigt Wertschätzung gegenüber seinen Mietern.“ Besonders gefragt sind moderne Walk-in-Duschen, fugenlose Wandpaneele, smarte Armaturen und natürliche Materialien wie Holz und Stein. Mieter legen zunehmend Wert auf Barrierefreiheit, Energieeffizienz und eine wohnliche Atmosphäre – Aspekte, die sich direkt auf die Mietdauer und Zahlungsbereitschaft auswirken können.

Im modernen Bad trifft Funktionalität auf Optik

Fleischmann betont: „Ein renoviertes Bad kann die Vermietbarkeit deutlich erhöhen – und das nicht nur optisch, sondern auch funktional.“ Gerade zum Jahreswechsel bietet sich eine Sanierung an, denn Handwerkerleistungen und Modernisierungsmaßnahmen lassen sich steuerlich geltend machen, sofern sie als Erhaltungsaufwand klassifiziert sind. Auch Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) rät: „Wer jetzt handelt, profitiert doppelt – durch zufriedene Mieter und steuerliche Vorteile.“

Mieter schätzen die Vorzüge ebenso funktionaler wie ansprechender Bäder – und entscheiden sich, wenn es der örtliche Wohnungsmarkt hergibt, tendenziell für Wohnungen mit schöneren Bädern. Dabei gibt es jedoch nicht die „One-fits-all“-Lösung, weil es auch nicht den einen oder die eine Badnutzerin gibt. Die Branchenvereinigung VDS definiert im Kern vier Arten von Nutzern: den Praxis‑Typ, den Wohn‑Typ, den Genießer‑Typ und den Komfort‑Typ.

Da Vermieter in der Regel über die Laufzeit einer Immobilie mit wechselnden Mietern und damit Menschen zu tun haben, fahren sie mit Lösungen, die den Praxis- und Wohn-Typen ansprechen in durchschnittlichen Wohnungen vermutlich am besten. Bei einer insgesamt sehr gehobenen Immobilie muss auch das Bad entsprechend aufmöbliert und gestaltet sein – und Komfort und Badgenuss garantieren.

Kleines Bad ist kein Ausschlusskriterium

Auch kleine Bäder bieten großes Potenzial – vorausgesetzt, sie werden klug geplant. So lassen sich selbst auf drei bis sechs Quadratmetern funktionale und stilvolle Lösungen realisieren. Bodengleiche Duschen, wandhängende WCs und kompakte Möbel mit integriertem Stauraum schaffen Platz und Komfort. Helle Farben, große Fliesen und gezielte Beleuchtung sorgen zusätzlich für optische Weite. „Jeder Zentimeter zählt – besonders im Minibad“, sagt Ewan Fleischmann. „Mit einem durchdachten Grundriss und platzsparenden Elementen wird selbst das kleinste Bad zur Wohlfühlzone.“

Wie groß der Sanierungsstau in deutschen Bädern ist, bringt regelmäßig die Sammelstudie „#germanbathrooms“ ans Licht, zuletzt im Jahr 2024. Die Studie enthält auch Aussagen zu den Renovierungsabsichten von Vermietern. Laut der Erhebung planen 27 Prozent der privaten Vermieter, deren vermietete Badezimmer älter als 35 Jahre sind, eine Renovierung in den kommenden Jahren. Bei Bädern mit einem Alter zwischen 25 und 35 Jahren liegt die Renovierungsabsicht bei 18 Prozent.

Insgesamt zeigt sich, dass die Bereitschaft zur Modernisierung bei Vermietern deutlich geringer ist als bei Selbstnutzern: Während 50 Prozent der Eigentümer mit sehr alten Bädern eine Sanierung planen, liegt dieser Wert bei Vermietern nur etwa halb so hoch.

Die Studie führt dies unter anderem auf die geringere emotionale Bindung zum Objekt und auf wirtschaftliche Erwägungen zurück. Zudem geben viele Vermieter an, dass sie nur dann renovieren, wenn es gesetzlich erforderlich ist oder sich eine Neuvermietung abzeichnet. Die Ergebnisse hat die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Forsa, basierend auf einer Online-Befragung von mehr als 3.000 Personen, im Frühjahr 2024 zusammengetragen.

Wer als Vermieter dauerhaft geizt, riskiert Renditeverluste

So verständlich der Rendite-Wunsch privater Vermieter auch ist: Wer dauerhaft knausert und sein vermietetes Bad auf dem Stand der 70er- oder 80er-Jahre belässt, schadet langfristig dem Wert seiner Immobilie. Besonders in weniger stark besiedelten Gebieten haben Mieter sehr wohl die Wahl zwischen Immobilien – und werden sich im Zweifel gegen die mit der alten Wanne und für die mit der modernen Regendusche entscheiden.

Den zeitlichen Aufwand einer Modernisierungsmaßnahme sollten Vermieter aber nicht unterschätzen: Die Planung einer Badsanierung sollte frühzeitig beginnen. Experten empfehlen eine Vorlaufzeit von bis zu sechs Monaten, um Grundriss, Ausstattung und Budget realistisch zu definieren. Die eigentliche Umbauphase dauert bei einem Standardbad etwa 15 bis 20 Werktage – abhängig von Größe und Umfang. Wer mit einem Komplettanbieter für Badsanierung arbeitet, kann Zeit und Kosten sparen und die Koordination vereinfachen.

Experte Ewan Fleischmann fasst zusammen: „Ein modernes Bad ist heute mehr als Luxus – es ist ein Muss für Vermieter, die langfristig denken.“

Bildquelle: © Pexels.com, Timo Miroshnichenko

 

Top Artikel

To Top