Rückenschmerzen – das Leid der Büroarbeiterinnen und Büroarbeiter?
Das Problem des Dauersitzens
Der Wandel von der Agrar-, über die Industriewirtschaft hinzu einer weitgehend Schreibtisch- und PC-fixierten Ökonomie hat weitreichende Folgen für die Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung. Untersuchungen haben gezeigt, dass Beschäftigte, die dauerhaft sitzende Tätigkeiten verrichten, besonders gefährdet für Typ-2-Diabetes, Krebs, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Rückenschmerzen sind. Diese Erkenntnisse fasste James Levine, Leiter des Obesity-Solutions-Projekts an der Mayo Clinic der Arizona State University in Phoenix mit dem Ausspruch „Sitzen ist das neue Rauchen!“ zusammen. Auch die Bezeichnung als „Volkskrankheit Rückenschmerzen“ ist inzwischen gang und gäbe. Experten fordern dazu auf, das dynamische Sitzen zum Beispiel mit Hilfe eines Gymnastikballs in den Arbeitsalltag zu integrieren und bei den Tätigkeiten abwechselnd zu sitzen, zu stehen und umherzulaufen
Trend zum Home Office könnte die Entwicklung verschärfen
Insofern ist die von vielen Seiten gewünschte Entwicklung zum Home Office eine ernstzunehmende Gefahr. Das Arbeiten am heimischen Schreibtisch vermindert zwar die Luftverschmutzung und die Anzahl der Wegeunfälle. Der Bewegungsraum der Beschäftigten nimmt ab und die Dauer des Sitzens am Schreibtisch nimmt zu, zumal auch zahlreiche private Aktivitäten immer häufiger am PC erledigt werden:
- Homebanking statt Besuche beim Bankberater
- Online Chats anstelle persönlicher Treffen
- Ballerspiele am PC statt Sport
Das Medium ist dem modernen Menschen zwischenzeitlich so sehr vertraut, dass es folgerichtig ist, auch Online-Gesundheitskurse darüber anzubieten. Der Vorteil besteht darin, dass die Kurse jederzeit zuhause angeschaut werden können, so dass die Teilnehmer unabhängig vom Veranstalter üben können. Für die meisten Kurse werden keine Geräte benötigt. Faszienrollen oder Bälle können in die Workouts integriert werden.
Die Krankenkassen sind bereit, einen Großteil der Kosten zu übernehmen. Zielgruppen sind Personen, die:
- Rückenschmerzen vorbeugen möchten.
- unter Rückenschmerzen leiden
- einen Bandscheibenvorfall oder eine Operation gerade überstanden haben
Ergonomische Büroausstattung
Darüber hinaus sollten Beschäftigte auf hochwertige Schreibtische und Bürostühle achten. Rein rechtlich muss der Arbeitgeber auch beim dauerhaften Arbeiten im Home Office das Mobiliar, genauso wie das IT-Equipment, zur Verfügung stellen. In der Praxis sieht es tatsächlich oft anders aus. Verwendet wird, was im Hause ist, weil die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Diskussionen aus dem Wege gehen möchten. Sofern sie die Büromöbel selbst beschaffen, können sie unter Umständen die Kosten steuerlich als Werbungsaufwand abgesetzt werden. Voraussetzung ist auf jeden Fall, dass ein vom übrigen Wohnraum abgetrenntes Arbeitszimmer zur Verfügung steht. Wenn kein separater Raum zur Verfügung steht, sollte man zumindest eine ruhige Ecke suchen und nicht gerade den Platz an der Tür. Auch Tageslicht von draußen trägt zum Wohlbefinden bei. Dennoch sollte auch für eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz gesorgt sein.
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