Ein Ort der inneren Ruhe: Einen Meditationsraum in den eigenen vier Wänden einrichten
Im hektischen Berufsalltag und in Zeiten steigender Anforderungen im Berufsleben brauchen wir einen Ort, der Ruhe ausstrahlt und an dem wir uns zurückziehen können. Ein Meditationsraum ist dafür wie geschaffen: Hier können wir abschalten, die Seele baumeln lassen und meditieren, um zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit zu gelangen. Hier finden Sie ein paar Anregungen, um sich einen eigenen Meditationsraum einzurichten.
Die Wahl des Raumes: Einen ruhigen Ort finden
Ein erster Schritt bei der Einrichtung des eigenen Meditationsraumes besteht in der Wahl des Raumes. Denn egal, wie schön dieser auch eingerichtet ist, Entspannung und innere Einkehr können sich nicht einstellen, wenn wir bei der Meditation ständig durch äußere Einflüsse gestört werden. Es ist wichtig, ungestört meditieren zu können, um sich ganz auf die Meditation einlassen zu können. Die erste Regel lautet daher, das Handy und Telefon auszuschalten. Auch etwaige Mitbewohner sollten darüber informiert werden, dass wir bei der Meditation nicht gestört werden möchten.
Doch welcher Raum ist der richtige? Jeder Ort besitzt durch seine Beschaffenheit und seinen sonstigen Nutzungszweck eine ganz eigene Atmosphäre. Wer keinen separaten Raum zur Verfügung hat, kann sich einen Meditationsplatz zum Beispiel in einem wenig genutzten Gästezimmer oder im Schlafzimmer einrichten. Die Meditationsecke kann dann beispielsweise mit Raumtrennern oder Decken vom restlichen Raum abgetrennt werden. Es ist jedoch auch wichtig, was mit dem jeweiligen Raum in Verbindung gebracht wird. Das Schlafzimmer steht zwar für Entspannung, hier werden wir bei der Meditation jedoch vielleicht schnell müde. Mit dem Arbeitszimmer verbinden wir unter Umständen Stress – in dem Fall auch kein geeigneter Ort zum Meditieren.
Im Idealfall gestalten wir uns selbst einen Tempel in einem Raum, der ausschließlich für unsere Meditation genutzt wird. Folgende Dinge sollten dabei allerdings beachtet werden:
- Es sollte sich nicht um einen Durchgangsraum handeln, der zwischen zwei häufig genutzten Wohnbereichen liegt
- Der Raum sollte weder zu warm, noch zu kalt sein sowie keine zu hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen
- Das Zimmer sollte sich abseits von Lärm- und Geräuschquellen befinden. Im Idealfall ist es von der Straße abgewandt, lässt sich gut abdunkeln und ist frei von elektronischen Geräten wie dem Fernseher oder Computer.
Es reicht allerdings nicht, wenn der Meditationsraum ein ruhiger Ort ist. Denn auch Geräusche aus der Nachbarwohnung oder Verkehrslärm von draußen können uns davon abhalten, zur Ruhe zu kommen. Wenn wir nicht alleine wohnen, können selbst Geräusche im Nebenraum bei der Meditation bereits als störend empfunden werden. Hier können ein paar Tipps helfen, Geräusche von außen und aus den Nebenräumen zu absorbieren. So sind dreifach isolierte Fenster sinnvoll, um Straßenlärm abzudämmen. Manchmal reicht es aber auch aus, die Gummidichtung am Fenster zu erneuern. Bei dünnem Mauerwerk helfen außerdem schalldämmende Platten bei der Verringerung des Lärmpegels. Geräusche aus den Nebenräumen können mit dämmenden Materialien wie Filz, Wollteppichen, Wandbehängen, schweren Gardinen, Polstern, Dekotüchern und Tischdecken reduziert werden. Auch offene Kleiderregale, Bücherboards und andere Kleinmöbel brechen den Schall, da glatte, reflektierende Flächen aufgebrochen werden. Fernseher und Musikanlagen sollten nicht direkt an der Zwischenwand aufgestellt werden und raue Bodenbeläge tragen zur Trittschalldämpfung bei.
Die Gestaltung des Raumes: Alle Sinne ansprechen
Wurde erst einmal ein Ort der Ruhe gefunden, geht es an die Einrichtung des Meditationsraumes. Zum Meditieren brauchen Sie eine Meditationsmatte als Unterlage und ein bequemes Meditationskissen, das den zentralen Ort im Zimmer darstellt. Eventuell kann auch eine Hängematte, ein Sessel oder ein Sitzsack verwendet werden. Ansonsten gibt es bei der Einrichtung keine festen Regeln: Wichtig ist es in erster Linie, sich wohlzufühlen und das Zimmer ganz nach den individuellen Vorlieben zu gestalten. Der Meditationsraum sollte Bequemlichkeit und Wärme ausstrahlen. Unterstützend für die Meditation kann es zudem sein, wenn durch die Gestaltung alle Sinne angesprochen werden. Für die zusätzlichen Dekorationselemente kann daher ein kleiner Tisch als Altar sinnvoll sein, damit Gegenstände, die Ihnen wichtig sind, dort ihren Platz finden.
Für den Sehsinn: Dekoration, Lichter und Farben
Es ist wichtig, dass der Meditationsraum schön eingerichtet ist und dem individuellen Geschmack entspricht. So können zum Beispiel Bilder mit intimer persönlicher oder spiritueller Bedeutung aufgehängt werden – etwa mit einem Mandala. Solche Bilder können helfen, sich auf die Meditation einzustimmen. Zudem gibt es Meditationen, die überwiegend auf Bildern und Mandalas beruhen. Die Basis dieser Mandala- und Bild-Meditation ist der Tantrismus. Auf dem kleinen Altar können zudem Buddha-Figuren, schöne Sprüche oder Edelsteine zur Unterstützung der Meditation platziert werden. Grünpflanzen strahlen Ruhe aus – allerdings sollten hier Pflanzen mit rundlichen Blättern gewählt werden. Palmen oder Gräser mit spitzen Blättern haben eine negative Wirkung auf das Chi. Auch ein Zen-Garten mit Bonsai-Bäumchen wirkt beruhigend. Mit sanften Lichtquellen kann eine stimmungsvolle Atmosphäre im Raum erzeugt werden. So können beispielsweise Lavalampen, Lichterketten, abdimmbare Lampen oder Kerzen für eine besondere Stimmung sorgen. Die Wände in der Lieblingsfarbe zu streichen, bringt eine noch persönlichere Note in den Meditationsraum. Tipp: Es sollten keine zu knalligen Farben verwendet werden. Am besten eignen sich Blautöne oder helle Beige- und Brauntöne, um nach einem stressigen Arbeitstag zur Ruhe zu kommen. Soll die Meditation dagegen eher dabei helfen, neue Energie zu tanken, sind warme Farben zu empfehlen – etwa sanfte Orange- und dunkle Rottöne, die zum Beispiel auf Vorhängen, Kissen und Decken gut zur Geltung kommen.
Für den Geruchssinn: Blumen, Öle, Räucherstäbchen und Duftkerzen
Wer die Nase betört, kommt um einiges leichter zur Ruhe. Daher können auch einige Gegenstände im Meditationsraum Platz finden, die den Geruchssinn anregen. Ein Strauß frischer Blumen riecht himmlisch und versetzt uns sofort in eine entspannte Grundhaltung. Aber auch ätherische Öle, Duftpotpourris und Räucherstäbchen regen den Geruchssinn an. Zusätzlich können Duftkerzen aufgestellt werden, um das Wohlfühlambiente noch zu unterstreichen. Tipp: Es gibt bestimmte Düfte, die besonders zur Entspannung geeignet sind. Als besonders anregend und belebend wirkt beispielsweise der frische Zitronen- oder Orangenduft. Dieser hilft darüber hinaus gegen Antriebslosigkeit und schlechte Laune. Auch Pfefferminze wirkt erfrischend und hilft, neue Energie zu tanken. Rosmarin ist ebenfalls aktivierend und löst positive Stimmung aus. Auch der Zeder als Raumduft wird eine harmonisierende und aufbauende Wirkung auf die Psyche nachgesagt. Eher beruhigend und ausgleichend wirken Düfte wie Lavendel und Zimt. Auch Duftrichtungen wie Honig, Vanille und Rose entspannen Körper und Geist und verbessern die Stimmung. Der sanfte, balsamische Duft des Sandelholzes wirkt ebenfalls entspannend und hilft, sich von der Alltagshektik zu erholen und aus dem Inneren heraus neue Energie zu tanken.
Für den Hörsinn: Musik, Windspiele und Klangschalen
Ebenfalls über den Gehörsinn können wir uns entspannen und die Meditation unterstützen. So kann beispielsweise eine CD mit meditativer Musik aufgelegt werden, die beruhigend wirkt und uns in eine meditative Stimmung versetzen kann. Diese ist oft mit Wellenrauschen hinterlegt, da das Meer von vielen als Oase der Entspannung wahrgenommen wird. Auch andere Klänge der Natur wirken beruhigend. So kann beispielsweise eine CD mit Vogelzwitschern die Meditation unterstützen. Ein kleiner Wasserbrunnen sorgt aufgrund des gleichmäßigen Plätscherns ebenfalls für Entspannung. Ein Windspiel sorgt mit seinen Klängen ebenfalls für Gelassenheit. Mit Klangschalen oder Zimbeln können wir zudem eine Meditation einleiten und abschließen sowie zusätzliche Ruhe verbreiten. Aber auch das Singen von Mantras ist hierfür sehr beliebt. Die Mantra-Meditation ist besonders dafür geeignet, den Hörsinn zu trainieren.
Für den Tastsinn: Meditations-Mala und bequeme Decken und Kissen
Bequeme Decken und Kissen sehen als Farbtupfer nicht nur hübsch aus, sondern verbreiten auch die nötige Gemütlichkeit und Behaglichkeit im Meditationsraum. Darüber hinaus regt es den Tastsinn an, wenn wir uns beim Meditieren in eine flauschige Decke einkuscheln. Durch die Stimulierung des Tastsinns ermöglichen wir es, stärker im gegenwärtigen Moment zu leben und achtsam zu sein. Daher verwenden viele auch gerne Meditations-Malas bei ihrer Meditation. Wer Schwierigkeiten hat, sich von seinen Gedanken zu lösen, kann beispielsweise mithilfe einer Rosenquarz-Mala im Meditationsraum die Konzentration vertiefen: So gibt es etwa Meditations-Malas mit 108 Perlen, die dabei helfen, die Mantren zu zählen und den Geist zur Ruhe zu bringen. Es kann also durchaus sinnvoll sein, mit der Stimulierung des Tastsinns die Fähigkeit zur Meditation zu stärken. Doch auch in umgekehrter Richtung ist ein Zusammenhang zwischen Tastsinn und Meditation zu erkennen: So kann speziell die Zen-Meditation dazu beitragen, den Tastsinn zu schärfen.
Für den Geschmacksinn: Tee und Früchte
Auch die Stimulierung des Geschmackssinns im Zusammenhang mit der Meditation ist sinnvoll. So können wir beispielsweise eine Meditation gemütlich mit einer leckeren Tasse Tee ausklingen lassen. Besonders mit einem schönen Teeservice oder einer hübschen Teekanne kann das Teetrinken so zu einem Ritual werden. Ein weiterer Pluspunkt: Das Trinken eines warmen Getränks wirkt besonders beruhigend. Währenddessen können auch Ideen oder Erkenntnisse aus der Meditation in ein Meditationstagebuch eingetragen werden. Wer sich auf Achtsamkeits-Meditationen konzentriert, kann zudem durch das ganz bewusste Essen etwa einer Himbeere den Geschmack der Frucht ganz intensiv wahrnehmen. So können Tee oder Früchte den Geschmackssinn schulen und damit auch Meditationen unterstützen.
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