Was bedeutet es, wenn mein Passwort von einem Datenleck betroffen ist?

Webseiten, Dienste und Apps erfordern heute oftmals ein eigenes Benutzerkonto, um alle Funktionen und Angebote nutzen zu können. Das führt in der Regel dazu, dass unzählige Unternehmen persönliche Daten wie E-Mail-Adressen und Passwörter auf ihren Datenbanken verwalten. Was auf den ersten Blick eigentlich einen unproblematischen Eindruck macht, kann sich im Falle eines Datenlecks zu einem erheblichen Risiko entwickeln.
Doch was bedeutet es eigentlich, wenn das eigene Passwort von einem Datenleck betroffen ist? Dieser Artikel klärt auf und gibt praktische Tipps, mit denen man das Risiko und die Folgen von Datenverlust und Kontenmissbrauch minimieren kann.
Millionen von Passwörtern sind betroffen
Viele Menschen nehmen zunächst an, dass es sich hierbei um ein Randphänomen handelt. Schließlich investieren allen voran die großen Techkonzerne hohe Milliardenbeträge in das Thema IT-Sicherheit. Hackern gelingt es trotzdem immer wieder, Millionen von Datensätzen zu stehlen, ob E-Mail-Adressen, Namen, Nummern und sogar Passwörter.
So haben Sicherheitsforscher erst kürzlich 184 Millionen Login-Daten von Google, Facebook & Co. bei dem Hosting-Provider einer Datenbank gefunden. Beim größten Datenleck aller Zeiten gelangten Hacker sogar an unglaubliche 3 Milliarden Kundenkonten von Yahoo. Immerhin waren in diesem Fall keine Zahlungsinformationen oder Passwörter betroffen.
Doch diese Beispiele zeigen, wie real die Gefahr eines Datenlecks für jeden Internetnutzer sein kann. Daraus ergeben sich für Kriminelle zahlreiche Möglichkeiten zum Missbrauch, ob Finanzbetrug oder Identitätsdiebstahl. Selbst wenn sie selbst nicht aktiv werden, schlagen sie zumindest aus dem Verkauf der Daten im Darknet einen riesigen Profit.
Was können die persönlichen Folgen eines Datenlecks sein?
Gelangen Login-Daten in die Hände von Kriminellen, stehen ihnen viele Türen für weiteren Betrug offen. Zunächst versuchen sie es natürlich mit einer Anmeldung an dem betroffenen Dienst. Sollte das nicht funktionieren, probieren sie andere beliebte Dienste mit den gleichen Kontodaten aus. Sie wissen nämlich, dass viele Menschen ihre Passwörter wiederverwenden.
Online-Banken, Zahlungsdienstleister und Kryptobörse sind ebenfalls beliebte Anlaufstellen, um Geld erbeuten zu können. Doch auch vertrauliche Daten sind von hohem Wert, um beispielsweise Privatpersonen und Unternehmen damit erpressen zu können. Kriminelle verschicken dann in der Regel drohende Nachrichten und verlangen ein hohes Lösegeld.
Unternehmen und Dienste informieren zu Datenlecks
Sollte es tatsächlich mal zu einem Datenleck kommen, informieren betroffene Unternehmen ihre Nutzer in der Regel unverzüglich zu diesem Vorfall. Sie bitten darum, sofort ein neues Passwort zu setzen oder forcieren sogar manchmal diesen Prozess bei der nächsten Anmeldung. Hohe Transparenz und schnelles Handeln sind bei Datenlecks nämlich entscheidend.
Alternativ dazu gibt es auch viele Dienste, die das Internet permanent zu neuen Datenlecks überwachen. So informiert beispielsweise Googles Chrome Browser, wenn man ein geleaktes Passwort zur Anmeldung an einer Seite nutzt. Dienste wie haveibeenpwned.com geben ebenfalls Aufschluss darüber, ob die eigenen Daten jemals geleakt wurden.
Wie kann man sich vor solchen Gefahren schützen?
Alle betroffenen Passwörter sofort wechseln
Nach einem Datenleck gilt schnelles Handeln. Alle betroffenen und ähnlichen Passwörter sind sofort zu wechseln und gegen komplett neue zu ersetzen. Leichte Abänderungen reichen nicht aus, da Hacker automatisierte Programme nutzen, die solche Änderungen berücksichtigen könnten. Es darf also keinen Rückschluss vom alten auf das neue Passwort geben!
Für jedes Konto ein starkes und einzigartiges Passwort setzen
Bei der Passwortwahl gilt: möglichst lang, mit Zahlen und Sonderzeichen und immer komplett einzigartig. Eine Plattform wie NordPass kann bei der Verwaltung helfen. Sie generiert starke Passwörter und verwahrt sie im sicheren Datentresor. Da zum Abruf aller Passwörter nur ein einziges Master-Passwort notwendig ist, erzeugt das im Alltag keinen Mehraufwand.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nutzen
Doch selbst das stärkste Passwort schützt nicht vor einem Datenleck. Genau hier kann 2FA einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Bei diesem Verfahren muss jede Anmeldung durch eine weitere Methode bestätigt werden, so zum Beispiel durch eine Authentifizierungs-App auf dem Handy. So haben Hacker selbst mit dem Passwort keinen Zugang zum Konto.

